Porsche 356 B Roadster Super 90

Zeitlose Schönheit in perfektem Design.

Zielvorgabe der Restaurierung

Makelloser Zustand: Keine Mängel, Beschädigungen oder Gebrauchsspuren an der Technik und an der Optik. Komplett und perfekt restauriertes Spitzenfahrzeug in alltagstauglichen Zustand . Wie neu (oder besser*).

So der Auftrag des Kunden !!!

Wir hoffen, dass nachfolgendes Bildmaterial dem Interessierten und Kenner das Ergebnis unserer Arbeiten widerspiegelt.

Auch von hinten eine gute Partie, der Super 90 – zeitlos schön.

Identitäts- und Authentizitätsprüfung:

Bei Ankauf im Mai 2019 durch die Fa. Köhler KFZ Technik (Simmertal) wurde das Original Dokument „Certificate of Authenticity“, der Porsche Cars North Amerika, Inc. mit der am Fahrzeug übereinstimmenden Fahrgestellnummer ausgehändigt. Eine Kopie des Produktionsblattes der Firma Porsche konnte recherchiert werden und stimmt nicht nur mit der Fahrzeugnummer der Motornummer überein, sondern weist auch die Zündschloss- und die Schlüsselnummer auf, welche im Original vorhanden und noch immer in Verwendung sind. Alle Karosserieteile sind mit den originalen Fertigungs- Nummern versehen.

Fahrzeugbesichtigung bei Ankauf

Das Fahrzeug wartet hier auf seinen Weitertransport von Los Angeles in seine alte Heimat nach Deutschland.

Bei Ankauf befand sich der Porsche Roadster Super 90 in diesem teilreparierten Zustand. Die Karosse war zu diesem Zeitpunkt weiß lackiert bzw. grundiert. Zusammenfassend; restaurierungsbedürftiger Gesamtzustand 3 – 4. Bedingt fahrbereit, mit deutlich erforderlichen umfangreichen Arbeiten an allen Baugruppen. Aber nahezu vollständig im Gesamtbild und fast ohne nennenswerten Rost .

Der Frontbereich war teilweise vorgearbeitet und grundiert.
Im Zuge dieser sehr intensiven persönlichen Inaugenscheinnahme vor Ort in Los Angeles, Californien, konnte der Allgemeinzustand als substanziell sehr gut eingestuft werden. Keinen nennenswerten Rostschäden, genau das was wir gesucht hatten.
Unterboden vor Restauration
Fahrzeugmitte
Vorderachsbereich

Nach Demontage der Anbauteile wurde die Basiskarosse, die Türen, Motor- und Kofferraumdeckel, sowie die Stoßfänger mechanisch entlackt und materialschonend nur in notwendigen Teilbereichen pulvergestrahlt. Die Außenhaut der Fahrertür wurde in Handarbeit erneuert und die Kanten verzinnt und neu aufgebaut. (Wurde seinerzeit von Porsche auch so oder so ähnlich ausgeführt).

Die Rohkarosserie innen hinten nach partiellem Sandstrahlen.
Türhaut vorne links nach dem ersten verzinnen und herstellen der Kanten.
Der Bodenbereich nach teilweisem Sandstrahlen.

Die Lackierung

Einbau und Anpassung der Anbauteile erfolgte in Handarbeit, Aufbau der Kanten und Spaltmaße in Schweiß-, Zinn- und Spachteltechnik. Die Karosserieansätze und -übergänge wurden aus Gründen der Restaurierungsethik den Qualitäts- und Optikansprüchen eher der automobilen Neuzeit angepasst und fluchten perfekt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit wurden alle Flächen im Innenraum so auch am Unterboden in Sichtqualität lackiert, auch die, die im Auslieferungszustand zeittypisch als blankes Metall mit Bitumenbeschichtung belassen waren.

Farbton rubinrot/6002b
Das Verdeck Gestänge, die Scharniere und Holzapplikationen waren vollständig, wurden komplett zerlegt, entlackt, gestrahlt und mit neuem Farbaufbau, in allen Funktionen dem Original getreu aufgebaut.
Lackierung innen auch in Sichtqualität.
Das stark abgetragene schwarze Textilverdeck (im Original noch vorhanden) wurde durch ein handgefertigtes „state oft the art“ Verdeck im Farbton „beige“ ersetzt.
Die wahrscheinlich durch Renneinsätze verursachten Gebrauchsspuren am Unterboden des Vorderwagens wurden rück-verformt , bzw. durch partielles Austauschen, wieder in den Werks- Auslieferungszustand versetzt, bzw verbessert . Die kpl. Karosse wurde in bezu auf nachhaltige Konservierung mi 2 K Lack auch am Unterboden lackiert und später mit einer dünnen Schicht transparentem Wachs konserviert.

Der Antrieb

Dieses Bild zeigt den Zustand des Motorraums beim Ankauf des Fahrzeugs. Die originalen Solex 40 PII nebst Luftfilter lagen demontiert im Fahrzeug bei.
Der Motor wurde im Zuge der Restauration komplett zerlegt und alle Teile befundet. Es zeigte sich, das schon Instandsetzungen durchgeführt wurden und der Motor sich nur noch bedingt im Auslieferungszustand des Super 90 befand.
Unter der eingangs beschriebenen Restaurationsprämisse wurde entschieden, den Motor möglichst dicht am Original Super -90 Motor, wenn abweichend, dann eher mit Hinblick auf Höherwertigkeit, neu aufzubauen.

Der Kurbeltrieb des Super 90 wurde überarbeitet und in Teilen verbessert z.B. durch eine Porsche Doppelwangen- Kurbelwelle und die dazu passenden Pleuelstangen.
Die S-90 original Zylinderköpfe wurden überarbeitet und auch auf Leistung optimiert sowie mit neuen Ventilführungen und neuen Ventilsitzen versehen. Die für den Super 90 typische schwarze Eloxalschicht war verschlissen und wurde gegen eine wärmeabweisende Lackschicht ersetzt.
Die Brennräume wurden neu ausgelitert und auf gleiches Volumen gebracht.

Das für den Super 90 Motor obligatorische Zentrifugalventil zur besseren Versorgung der Ölpumpe bei scharfen Kurvenfahrten.

Der revidierte Super 90 Motor erwacht zu neuem Leben.


Der Super 90 Motor – alleine schon eine Rarität
Blick auf den Unterboden – noch nicht mit Wachs behandelt.

Im Hinblick auf die eingangs erwähnte Restaurationsstrategie wurden die im Original erhaltenen Luftfilter konstruktiv- und optisch integrativ überarbeitet. Der seinerzeit typische Motorölverlust durch Kurbelwellen- und Motorentlüftung, konnte unter anderem mit diesen Maßnahmen so auf einen zeitgemäßen Stand der Motorendichtigkeit reduziert werden. .
Porsche Original Getriebe Typ 741/C nach Überholung. Dieses im Vergleich zum original S 90 Getriebe, von Porsche verbesserte Getriebe hat bezüglich der höheren Robustheit Verwendung gefunden.

Getriebe zum Einmessen des Trieblings vormontiert.

Komplett zerlegt, wurden alle Teile begutachtet und vermessen. Alle Lager und Synchronringe sowie das verschlissene Kegel- (Triebling) und Tellerrad wurden erneuert.

Tragbild des Trieblings nach fertiger Einstellung zur nochmaligen Kontrolle. Hier zu sehen: Ein verstärktes Hauptlager findet Verwendung.

Überholung des Differentials

Vor Verbau des neuen Differentialkorbes erfolgt die Prüfung auf Unrundheit.

Fahrwerk und Bremsen

Die Bremsen wurde komplett überholt; Radzylinder in allen Einzelteilen befundet und Dichtflächen nachgearbeitet, alle Manschetten und Gummielemente erneuert. Alle metallischen Teile konserviert und mit 2K Lack bez. der Haltbarkeit konserviert.

Aus Gründen der Fahrsicherheit wurde die Bremsanlage mit Original ATE-Bauteilen auf ein Zwei-Kreis-Bremssystem umgerüstet. Alle Bremsleitungen, Schläuche und Manschetten wurden natürlich erneuert. Die Bremstrommeln wurden im Reibflächenbereich überarbeitet, sandgestrahlt, sowie vorne mit neuen Lagern versehen und mit HT Lack konserviert.

Fahrwerkskomponenten vor der Restaurierung…
…und nach Abschluss der Arbeiten.

Alle Fahrwerksteile wurden im Detail zerlegt und vermessen. Die Komponenten wurden wo notwendig instandgesetzt oder ausgetauscht und alle Lagerungen der Vorderachse und Hinterachse erneuert.

Perfekte Ausführung, auch an Stellen, die später nicht mehr sichtbar sind.
Als Stoßdämpfer für einen Sportwagen nur das Beste von Koni.
Die Vorderachse wurde mit einem verstärkten 19 mm Stabilisator versehen.

Das Interieur

Armaturentafel vor der Aufarbeitung. Nicht mehr original und mit Radioaussparung versehen, die ab Werk so nicht zu ordern war.
Interieur mit teilweise grenzwertiger Patina, jedoch weitestgehend noch im
Original erhalten.
Originalbestuhlung in Kunstleder/ Cord.

Das neue Interieur…
selbst die Sitzgestelle wurden gestrahlt, neu lackiert und neu bezogen.
Armaturentafel in geänderter Ausführung bei Ankauf.
… in Echtleder mit nachgerüsteten Kopfstützen um etwas mehr Sicherheit im ,,Fall der Fälle“ zu besitzen.

Die werkseitig eingelegten Teppichmatten der Bodenauskleidung wurden durch Bouclé-Schlingware in originaler Machart und Qualität ersetzt und im kompletten Innenbereich verklebt. Auf den Verbau der werkseitig verbauten Gummimatten wurde verzichtet.

Auf Wunsch des heutigen Besitzers wurden die Armaturen aufgewertet. Dazu wurden alle Anzeigeinstrumente revidiert. So wurde der Tacho eines 356 Carrera verbaut, dessen Zählwerk auf km/h mit Stand 0 km abgestimmt wurde. Auch der verbaute Drehzahlmesser stammt aus einem 356

Bereifung:
Bei Auslieferung, 165/70 R15 auf 4,5 Jx15 (vorne und hinten)
Aus Gründen der Ästhetik, nach Restauration 185/70 R15 Weißwandreifen auf 5,5 Jx15 in Tiefbett-Optik (vorne und hinten).
Hier die für den Super 90 obligatorische Ausgleichsfeder an der Hinterachse.

Aus jedem Blickwinkel eine perfekte Restauration, dass war unser Ziel und des Kunden Wunsch. Jede Verschraubung und jede Schelle wurden bearbeitet, im Original erhalten oder ersetzt und galvanisch neu gelbverzinkt.

Fotoshooting nach Abschluss unserer Arbeiten

Eine Diva zeigt sich von allen Seiten fotogen.

Unser Ziel war es den Grundstein dafür zu legen , dass dieser Roadster für weitere 60 Jahre, bei entsprechender Pflege und Umgang auch alltagstauglich bleiben sollte. Dem neuen Besitzer wünschen wir viel Freude und Fahrspaß!!


Fahrzeuge, wie das hier begutachtete suchen ihres Gleichen. In seltenen privaten Sammlungen werden nur sehr wenige Fahrzeuge dieser Qualität zu finden sein.

Einschätzung des Gutachters im Wertgutachten